- North
- North[nɔːθ],1) Douglass Cecil, amerikanischer Volkswirtschaftler und Wirtschaftshistoriker, * Cambridge (Massachusetts) 5. 11. 1920; 1960-83 Professor an der University of Washington in Seattle, seit 1983 an der Washington University in Saint Louis (Missouri). North erhielt 1993 gemeinsam mit R. W. Fogel den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Mit seinen Arbeiten wurde North zum Mitbegründer der neoinstitutionellen Wirtschaftsgeschichte. Insbesondere relativierte er die Bedeutung von Erfindungen und technischen Innovationen für das wirtschaftliche Wachstum (im Gegensatz zu J. A. Schumpeter und W. W. Rostow). Wachstum führt er vielmehr auf eine Vielzahl von Antriebskräften zurück, v. a. auf organisatorische und institutionelle Veränderungen. Für North haben Institutionen und Konventionen eine herausragende Bedeutung für das ökonomische Handeln und beeinflussen maßgeblich den sozialen und wirtschaftlichen Wandel sowie wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung.Werke: The economic growth of the United States (1961); Institutional change and American economic growth (1971, mit L. E. Davis); The rise of the western world. A new economic history (1973, mit R. P. Thomas); Structure and change in economic history (1981; deutsch Theorie des institutionellen Wandels); Institutions, institutional change and economic performance (1990; deutsch Institutionen, institutioneller Wandel und Wirtschaftsleistung).2) Frederick Lord, 2. Earl of Guilford [əv 'gɪlfəd] seit 1790, * London 13. 4. 1732, ✝ ebenda 5. 8. 1792; wurde 1767 britischer Schatzkanzler und war 1770-82 als Vertrauter König Georgs III. Premierminister. Auf Drängen des Königs und der Mehrheit des Parlaments musste North die starre Politik gegenüber den nordamerikanischen Kolonien verfolgen, die deren Abfall verursachte. 1783 war er Innenminister.J. Cannon: The Fox-North coalition. Crisis of the constitution 1782-84 (Cambridge 1969);P. D. G. Thomas: Lord N. (London 1976).3) Robert, amerikanischer Tänzer, Choreograph und Ballettdirektor, * Charleston (S. C.) 1. 6. 1945; studierte u. a. bei Martha Graham und M. Cunningham und war v. a. als Tänzer beim London Contemporary Dance Theatre tätig, für das er auch teils avantgardistische, teils amüsant-populäre Choreographien schuf. 1981-86 künstlerischer Direktor des Ballet Rambert, 1991-96 Ballettdirektor in Göteborg.Choreographien: Troy game (1974); For my daughter (1983); Entre dos aguas (1984); Romeo und Julia (1990).
Universal-Lexikon. 2012.